Härebesch app for iPhone and iPad


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Travel Education
Developer: GEOCOPTIX UG
Free
Current version: 1.1.1, last update: 8 years ago
First release : 13 Jun 2016
App size: 0 Bytes

Am 6. Juli 2014 zog ein Sturmtief mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 131 km/h über den Süden und Südwesten Luxemburgs. Im Forstrevier Steinfort, im Härebësch zwischen Koerich und Septfontaines, kam es zu erheblichen Wurf- und Bruchschäden. Aufgrund des immensen Schadens und des besonderen Schadbildes handelte es sich bei dem Gewittersturm um ein überregional bedeutsames Ereignis. Landschaftliche, ökologische und ökonomische Kriterien standen für die Naturverwaltung (ANF) bei der Behandlung der Sturmflächen im Vordergrund. Um dieses Ereignis zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich die ANF entschlossen, einen Forstlehrpfad zum Thema „Sturmschäden“ anzulegen. Informationen zu den Themen

- Sturmereignis vom 6. Juli 2014,
- Nachhaltige Waldbewirtschaftung,
- Wald in Zahlen,
- Holzaufarbeitung und Holzverwendung,
- Natürliche Waldentwicklung

können anhand von mehreren Schau- und Fototafeln entlang des Pfades im Härebësch „aktiv erwandert“ werden .
Der hier präsentierte virtuelle Teil bietet Ihnen weiterführende Informationen in Form von Fotos zur Entwicklung einzelner Flächen, Videos aus der Vogelperspektive und ein Beispiel einer 3D-Laserscanmessungen.
Das Waldgebiet Härebësch liegt im Westen des Naturraums „Eisch-Mamer-Gutland“. Der 4 km² große geschlossene Buchen-Eichen-Hochwald ist vereinzelt mit Fichten, Douglasien und Kiefern durchsetzt. Der Härebësch setzt sich aus dem Staatswald „Domaine de Septfontaines“, dem Gemeindewald von Septfontaines/Koerich sowie einigen Privatwaldflächen zusammen. Er ist Teil des 68 km² umfassenden europäischen FFH-Schutzgebiets „Vallée de la Mamer et de l’Eisch“, das von der belgischen Grenze im Westen und den Gemeinden Mamer bzw. Strassen im Süden bis zur Mündung von Mamer und Eisch in die Alzette bei Mersch reicht.
Die besondere Schwere der Schäden ist vermutlich auf sogenannte „feuchte Fallböen“ (wet downburst) zurückzuführen, die für ein seltenes, aber charakteristisches Schadbild im Wald sorgten. Da der Bestand zum Zeitpunkt des Ereignisses voll belaubt war, erhöhte sich die Angriffsfläche im Vergleich zu bspw. winterlichen Sturmereignissen. So wurde ein Großteil der Bäume des Härebësch nicht umgeworfen, sondern bis zum Bruch um die eigene Achse gedreht. Unabhängig von Baumart, -alter, -höhe oder Exposition zeigen somit viele Flächen im Härebësch stehendes Totholz (sog. Kerzen) mit ausgefransten, an Grasbüschel erinnernden Holzfasern.